
Roger Willemsen London 2012,
© Anita Affentranger
„Seine Gäste ließ er die Wucht seiner Bildung nie spüren. Doch die Zuschauer wussten immer, da steht ein ausnehmend Kluger”, schreibt die Süddeutsche Zeitung heute in ihrem Nachruf auf Bestsellerautor und (Fernseh-)Moderator Roger Willemsen. Auch wir vom Team der Zukunft Personal haben diese Erfahrung gemacht, als er 2014 unser Gast war und uns ein Interview gab.
Roger Willemsen, 1955 in Bonn geboren, war Autor, Universitätsdozent, Übersetzer, Herausgeber und Korrespondent, ehe er 1991 zum Fernsehen kam, wo er in den folgenden 15 Jahren gut zweitausend Interviews führte, Kultursendungen produzierte, Filme drehte. Er interviewte unter anderem Audrey Hepburn, Yassir Arafat, Michail Gorbatschow, Madonna, Yehudi Menuin, Pierre Boulez, Margaret Thatcher und den Dalai Lama. Willemsen wurde mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Grimme-Preis in Gold. Später stand er mit Stand-Up-Programmen auf deutschen Bühnen. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Zuletzt erschienen die Werke „Afghanische Reise“, „Hier spricht Guantánamo“, das mit dem Rinke-Preis ausgezeichnete Buch „Der Knacks“, sowie „Bangkok Noir“ und das in diesem Jahr (2014) veröffentlichte Buch „Das Hohe Haus. Ein Jahr im Parlament“, das wochenlang die Bestsellerlisten anführte.
Am vergangenen Sonntag ist Roger Willemsen im Alter von 60 Jahren gestorben. In der traurigen Gewissheit, dass die Welt nun einen großen Denker und Sprachkünstler weniger hat, veröffentlichen wir noch einmal das Gespräch mit ihm über gängige Vorstellungen von Erfolg und Scheitern im Beruf, geführt am 1. September 2014.
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